Nun hat KMU den SEO-Experten Lars Weber über die Konsequenzen und Auswirkungen des neuen Google Updates vom 21. April interviewt. Neu ist, dass der Google Suchalgorithmus nun bei der mobilen Suche in seiner Ergebnisliste nur noch Webseiten berücksichtigt, die auf mobile Endgeräte optimiert sind.
Warum hat Google nun schon wieder seinen Algorithmus geändert?
Google möchte seinen Kunden immer das beste Ergebnis liefern – und das kann unterschiedlich ausfallen, je nachdem, ob mobil oder von zu Hause aus gesucht wird.
Warum fällt das Ergebnis dann anders aus?
Google möchte mit seinem neuen Such-Algorithmus erreichen, dass das ewige scrollen und zoomen der Smartphonenutzer ein Ende hat. Daher wird seit dem 21. April ein neuer Rankingfaktor für mobile Geräte berücksichtigt.
Wie berücksichtigt Google das?
Google prüft nun, ob eine Webseite für Smartphone, Tablet & Co. optimiert ist oder halt nicht. Bislang erfolgte keine Unterscheidung zwischen optimierte und nicht optimierte Seiten – das hat sich geändert und nun landet bei einer mobilen Suche eine mobiloptimierte Webseite weiter oben in den Ergebnissen als eine mobiluntaugliche Seite.
Was bedeutet das für Internetseiten von Unternehmen?
Ist die Homepage eines Unternehmens mobiluntauglich, wird sie künftig im Ranking fallen – von Seite eins auf die zweite oder dritte Seite. Dadurch wird sie auch Besucher verlieren.
Wie stark wirkt sich das auf nicht optimierte Seiten bei Suchanfragen per Smartphone aus?
Das ist noch unbekannt und erst die Erfahrung wird es zeigen. Je nachdem, wie viele Kunden ein Unternehmen besitzt, die versuchen die Seite mobil zu erreichen, kann das aber zu einem echten Problem und Verlust von Kunden führen.
Was raten Sie Unternehmen?
Unternehmen, die viele Seitenaufrufe über mobile Geräte haben, sollten schnellsten ihre Homepage optimieren – wie hoch die Zahl ist, können Firmen leicht selber mit dem Tool von Google Analytics herausfinden.
Mit wie viel Kosten muss ein Unternehmen rechnen, welches seine Webseite mobiltauglich machen möchte?
Die Kosten fallen unterschiedlich aus, je nachdem, welches System verwendet wird. Preiswert sind Webseiten, die auf WordPress basieren – je nach Struktur muss mit 600 Euro aufwärts gerechnet werden. Besonders teuer wird es für Internetseiten, die auf Typo3 basieren. Hier können schnell einige Tausend Euro für die mobile Umgestaltung zusammenkommen. Unternehmen, die sowieso daran denken, ihre Webseite umzugestalten oder neu aufzulegen, sollte gleich in diesem Zuge an die Mobilfreundlichkeit ihrer Internetseite denken. So können sie sich die teure nachträgliche Anpassung sparen.
Wer einmal wegen seiner unmobilen Webseite im hinteren Ranking erscheint, bleibt dort für immer?
Zum Glück nicht. Denn Google verwendet Crawler, die regelmäßig das Web durchsuchen. Dabei prüfen sie auch die Relevanz der Webseite und stufen sie jedes Mal neu ein. Ist eine Webseite dann auf Smartphone & Co. optimiert, wird sie auch wieder besser platziert. Warum aber trotzdem andere Seiten weiter vorne landen, weiß nur Google selber, denn der Suchalgorithmus ist bislang geheim.
Was passiert, wenn ich kaum Kunden habe, die meine Unternehmensseite mit mobilen Endgeräten abrufen?
Dann kann Ihnen die neuste Google Änderung eigentlich egal sein. Trotzdem sollten Sie über eine Optimierung Ihrer Webseite nachdenken, denn so ist das Problem nur kurzfristig aufgeschoben. Immerhin gehen in Deutschland bereits zwei Drittel aller Internetnutzer über 10 Jahre mobil ins Netz. Daher sollten Unternehmen über kurz oder lang ihre Webseite entsprechend umstellen. Experten rechnen damit, dass diese Zahl künftig noch mehr steigen wird, schließlich werden nachweislich immer mehr Onlinekäufe auch über das mobile Internet abgeschlossen. Unternehmen, die einen Online-Shop betreiben oder eine Dienstleistung verkaufen, sollten also über kurz oder lang über eine mobilfreundliche Internetseite verfügen.